Viele von uns kennen das Problem: Das allerliebste Kuscheltier ist irgendwie nicht mehr so flauschig/fluffig, wie wir es kennen und lieben. Doch natürlich kann man das liebste Stofftier nicht einfach austauschen. Besonders Kinder leben lieber weiter mit einem sehr flachen Freund, als nur an einen neuen Begleiter zu denken! Aber ich habe gute Nachrichten: Es ist auch gar nicht nötig immer gleich alles wegzuwerfen ;). Heute zeige ich dir, wie ich diese Bettschlange neu befülle.

Als allererstes muss das Stofftier in Narkose gelegt werden, dann geht es ans auftrennen.
Bevor ich das Kuscheltier einfach irgendwo auftrenne, versuche ich die Naht zu finden, an der es vom Hersteller nach der Produktion zugenäht wurde. Wie auf dem ersten Bild unten zu sehen, sieht diese Naht etwas anders aus als der Rest. Sie wird meistens mit dem Blindstich von Hand vernäht und ist leicht zu öffnen. Man findet diese Naht meistens am Rücken oder Bauch des Tieres. Falls sie nicht auffindbar ist, dann trenn am besten ein mindestens 5cm langes Stück an einer geraden, nicht so leicht sichtbaren Stelle auf (also wenn möglich nicht direkt im Gesicht des Stofftieres).

Zum Auftrennen benutze ich am liebsten einen Nahttrenner, aber eine Nagelschere oder Stickschere ist genau so gut. Zerschneide alle Fäden und ziehe sie aus dem Stoff, dann nimm das alte Füllmaterial aus dem ganzen Kuscheltier. Bei manchen Kuscheltieren kann es sein, dass Arme und Beine extra geöffnet werden müssen, um an das Füllmaterial zu kommen. Auch werden Stofftiere mittlerweile häufig mit Plastikgranulat und Füllwatte befüllt, in diesem Fall sammel das Granulat in einem extra Behälter.

Ist das Stofftier leer, kann es eigentlich auch schon wieder neu befüllt werden. Manchmal kann man einen Teil des alten Füllmaterials retten und wieder verwenden, dafür muss es lediglich auseinander gezupft werden. Trotzdem würde ich mich darauf einstellen, dass man auf jeden Fall noch neues Füllmaterial braucht, um das alte Volumen des Stofftiers wieder herzustellen.
Beim Stopfen kommt es darauf an, das Füllmaterial möglichst gleichmäßig im Stofftier zu verteilen. Um das zu erreichen verteile ich das Füllmaterial zunächst gleichmäßig an der inneren Stoffhülle und fülle dann nach und nach den Innenraum aus. Es gibt hier natürlich nicht den einen richtigen Weg. Vieles hängt auch von dem gewählten Füllmaterial und dem eigenen Geschmack ab. Durch die Füllmenge und den Gegendruck der eigenen Hand von außen kann man zum Beispiel das Aussehen des Stofftiers richtig formen und verändern. Aber wirklich falsch machen kann man hier nichts. Auch einfach achtlos reingestopftes Füllmaterial wird ein recht gutes Ergebnis erzielen.
Um Arme und Beine zu befüllen nehme ich oft eine kleine Werkzeugzange oder einen Holzstab zu Hilfe. Vergiss nicht, das Granulat wieder einzufüllen, falls welches drin war.

Wenn du mit deinem Ergebnis zufrieden bist, dann nähe das Kuscheltier mit dem Blindstich wieder zu. Nimm dafür einen Faden doppelt, verknote das Ende und vernähe den Faden an einer Seite der Öffnung. Klappe die Nahtzugabe nach Innen und nähe wie im Bild. Ziehe den Faden zwischendrin immer wieder fest und vernähe den Faden am Ende der Öffnung. Überprüfe nach dem Nähen, ob die Naht auch wirklich sicher ist, indem du an ihr ziehst und guckst, ob Füllmaterial herauskommt. Zur Sicherheit vernähe ich die Naht immer doppelt.
Den Kuschelfreund noch schnell aus der Narkose erwachen lassen und wir sind fertig! Lass mich wissen, ob ich helfen konnte und ob es noch Fragen gibt :). Unsere Bettschlange ist auf jeden Fall wieder fluffig genug, um uns beim schlafen zu beschützen.

Vielen Dank, unserem Ferkel geht es wieder wunderbar!
Ich liebe deine neue Website und allgemein alle deine Projekte. Soooooo schön!! Und der Blog ist ganz wunderbar hilfreich und toll geschrieben :))
Mega schön deine Seite 😍
Toller Beitrag! Du hast einen Klasse Schreibstil!